Gräfenberg-Weißenohe
Der Fünf-Seidla-Steig ist ein etwa 19 Kilometer langer, 2008 eröffneter Wanderweg zwischen den vier Brauereien der Stadt Gräfenberg und der Klosterbrauerei Weißenohe. Benannt ist er nach dem fränkischen Bierkrug, dem Seidla. Die Brauereien erzeugen insgesamt 21 verschiedene Biere. https://de.wikipedia.org/wiki/Gr%C3%A4fenberg
Das Kloster Weißenohe vor der Reformation Die Abtei Weißenohe. um 1844 Die Geschichte des ehemaligen Benediktiner-Klosters reicht bis in die Mitte des 11. Jhdts. zurück. Stifter der dem hl. Bonifatius geweihten Kirche waren Pfalzgraf Aribo IV., urkundlich nachweisbar 1058 und 1087, seine Frau und eine weitere Verwandte. Die Stiftung befand sich auf seinem Grund und Boden in Guizna, eine alte Schreibweise für Weißenohe. Offenbar starteten die Förderer, u.a_ auch die Bischöfe von Bamberg, das Kloster mit zahlreichen und auch großen Gütern zum Wirtschaften aus. Der erste Abt des Klosters war ein gewisser Otbertus (1109), dessen genaue Herkunft unbekannt, ist. lm selben Jahr bestätige der amtierende Papst Paschalis ll. dem Kloster seine Besitzungen. Diese umfassten zwei Märkte mit dazugehörigen Burgen und 28 Ortschaften. Außerdem erhielt das Kloster einige Privilegien, u.a. einzig dem Papst und nicht einem bischöflichen oder kaiserlichen Landesherren zu unterstehen. Für das Privileg musste der Konvent jedoch eine jährliche Abgabe an den Papst abführen. Ein weiteres Privileg besagte, dass sich der Abt, mit Einwilligung seines Konvents, einen Schutzherren seiner Wahl suchen und auch aus dessen Schutz wieder austreten konnte. Klöster hatten keine Soldaten und waren in Kriegsfällen und Krisenzeiten immer auf den militärischen Schutz Dritter angewiesen. 1335 übertrug der Kaiser die Klostervogtei der Reichsstadt Nürnberg. 1388/89 übernahmen sie die Wittelsbacher. Kaiser Rupprecht von der Pfalz stellte 1401, wie später auch seine Nachfolger, das Kloster unter besonderen kaiserlichen Schutz. Weißenohe gehörte vor 1504 noch zu den Stiftungen im Bezirk der Oberen Pfalz. 1503 kündigte sich ein Wechsel an, als Weißenohe beim Erwerb Hiltpoltsteins durch Nürnberg vom oberpfälzischen Land räumlich völlig abgeschnitten wurde. 1504 wurde Weißenohe und seine Besitzungen infolge des Landshuter Erbfolgekrieges von den Nürnbergern gewaltsam übernommen. In den folgenden Jahren herrschte Uneinigkeit über die Zugehörigkeit des Klosters, bedingt durch das Privileg der damals zugesicherten freien Wahl des Schutzherrn. 1522 gab Nürnberg Weißenohe und die dazugehörigen Orte zurück an die Oberpfalz. 1554 endete das Klosterleben der Benediktiner mit dem Tod des Abtes Achatius von Hirschaid und dem Beginn der Reformation. Hl. Bonifatius über dem Kirchenwestportal. Bonifatius war einer der bekanntesten frühmittelalterlichen Missionare Germaniens und ist u.a. der Schutzpatron der Bierbrauer. Das Kloster Weißenohe nach der Reformation Ausschnitt aus der Hiltpoltsteinischen Fraiß-Mappa", um 1740 (Bildquelle; StBN, AIII16) Nach einer wechselvollen Zeit mit politischen und theologischen Umbrüchen, u.a. der Markgrafenkriege 1552-55 und der Reformation in Weißenohe 1556/57, erfolgte in den 20er Jahren des 17. Jhdts. der Versuch, den katholischen Glauben in Weißenohe wieder einzuführen. Kurfürst Maximilian von Bayern entsendete daher einen katholischen Klosterverwalter nach Weißenohe. Doch erst gegen Ende des 17. Jhdts. Waren alle Bewohner Weißenohes wieder zum katholischen Glauben zurückgekehrt. Schließlich konnte 1695 mit Neugründung des Klosters Abt Johann Gualbert l. eingesetzt werden. Unter ihm erfuhr das Kloster einen außergewöhnlichen Aufschwung. Innerhalb seiner Amtsperiode stellte man die Gebäude wieder her, die verloren gegangenen Güter des Klosters gliederte er wieder ein und die Zahl der Mönche erhöhte sich auf 13. 1707 wurde die neue Klosterkirche, die heutige Pfarrkirche, eingeweiht. Auch erfolgte in der ersten Hälfte des 18. Jhdts. Der Aufbau des sog. Abteibaus, der noch heute steht. Bis zur Klosteraufhebung 1802 und der Säkularisation 1803 blickte das Kloster Weißenohe wieder auf fünf Äbte seit seiner Neugründung zurück. In der Regel wohnten im Kloster 10-12 Mönche. Sie erwirtschafteten jährlich etwa 1o.ooo fl. Zu den Besitzungen gehörten 32 Höfe und 131 Häuser mit insgesamt ca. 800 Bewohnern. Dem Kloster oblag neben der Klostergerichtsbarkeit auch die niedere Gerichtsbarkeit, die z.B. kleine Delikte im Alltag sowie Erbrechts- und Grenzstreitigkeiten umfasst. Die fronpflichtigen Untertanen waren zudem verpflichtet, dem Kloster den Zehnten abzugeben. Umfangreiche Waldungen gehörten ebenfalls zum Besitz. Nachdem man die Gebäude nicht mehr als Kloster nutzte, gingen diese in wechselnde private Hände. Einige Jahre nach der Säkularisation (1827) kaufte Familie Friedrich Kraus die Braustätte und das Baurecht in Weißenohe. Das zunächst tatsächlich von Klosterbraumeistern gebraute Bier (1677 bestand die Klosterbrauerei schon), wird heute in Familientradition als Bier aus der Klosterbrauerei Weissenohe fortgeführt. Blick in das Gerstelager. Anfang des 20. Jhdts. Klosterhof mit den Brauereieigentümern Familie Friedrich und Belegschaft. um 1910