Palmenhaus Schönbrunn
Die jeweils erforderlichen Temperaturen werden mittels Dampfwasserheizung erzielt, dadurch können Raritäten der Pflanzenwelt aus allen Erdteilen gezeigt werden.
Bei der imposanten, dem Späthistorismus verpflichteten Eisenkonstruktion, wurde die moderne Technologie genützt und dem Bau eine dem Material entsprechende Form gegeben. Die konvexen und konkaven Linien des Mittel- und der Seitenpavillons sind von ausgewogenen Proportionen bestimmt und verleihen der Eisenkonstruktion trotz der enormen Größe eine spürbare Leichtigkeit. Zwischen dem Gerippe der außen liegenden Eisenkonstruktion sind die Glasflächen eingesetzt, die sich wie eine Haut an die gebogenen Eisenträger anschmiegen.
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Nikolaus Joseph Jacquin Arzt und Botaniker Jacquin wurde 1727 in Leiden geboren, wo er das Gymnsaium besuchte und anschließend Medizin studierte. Auf Einladung des kaiserlichen Leibarztes Gerard van Swieten kam er 1752 nach Wien, wo er sein Medizinstudium abschloss. Auf Empfehlung Van Swietens führte er von 1754 bis 1759 die erste kaiserliche Expedition in die Karibik an. 1768 wurde er Direktor des Botanischen Gartens der Universität und später der Kaiserlichen Gärten von Schloss Schönbrunn. Als Botaniker verhalf er Linné, mit dem er lange korresponierte, zur Geltung seines Systems in Österreich. Daher gilt er als "der österreichische Linné". Seine Werke, in denen er meist neue und weniger bekannte Pflanzen beschrieb, zeichnen sich durch ihre hohe Qualität der Abbildungen aus, die teils von ihm selbst stammen. Jacquin bebilderte Werke füllen mehr als 30 Bände. In Anerkennung seiner großen Verdienste wurde er 1774 geadelt, 1806 mit dem Stephansorden geschmückt und in den Freiherrnstand erhoben. Am 26. Oktober 1817 schloss der größte Botaniker seiner Zeit mit der Frage "blühet noch keine Stapelie?" für immer die Augen!